Das HDD-Bohrsystem besteht aus der Bohrlafette und der Bentonit-Mischanlage zur Herstellung der Bohrspülung. Darüber hinaus werden Recyclinganlagen zur Aufbereitung der Bohrspülung sowie Messsysteme zur Bestimmung und Kontrolle des Verlaufs der Bohrung benötigt.
Vor Beginn des Spülbohrverfahrens muss der Untergrund z.B. auf vorliegende Bodenklassen und Grudwasser genau untersucht werden, denn nur so können die richtigen Maschinen und die richtige Bohrtechnik ausgewählt werden.
Das Spülbohrverfahren kommt für Längsverlegungen, Dükerungen und Gebäudeunterquerungen zum Einsatz. Weitere Einsatzgebiete sind die Verlegung von Rohrleitungen in der Verkehrsleittechnik. Die Bohrung wird durch Rotation des abgewinkelten Pilotbohrkopfes im Bohrloch gesteuert, wobei ein Wasserstrahl zusätzlich einen unterirdischen Hohlraum schneidet.
Die Bohrsuspension verlässt den Bohrkopf mit hohem Druck und sorgt dafür, dass der Boden gelockert wird, weshalb dieses Bauteil genau auf den vorgefundenen Boden abgestimmt sein muss.
Schritt 1:Pilotbohrung
Der erste Schritt des Spülbohrverfahrens ist die Pilotbohrung. Hierbei kommt das Bohrgestänge zum Einsatz. An der Spitze des Bohrgestänges tritt aus Düsen die Wasser-Bentonit-Suspension aus. Die Bohrspülung sorgt dafür, dass das Bohrklein in die Startgrube der Bohrung transportiert wird. Sie dient parallel als Stützflüssigkeit, die verhindert, dass die Bohrgrube einstürzt.
Schritt 2: Aufweitungsbohrungen
Nach der Pilotbohrung sind weitere Aufweitungsbohrungen erforderlich, damit der Bohrkanal für die Rohrleitung vorbereitet werden kann. Hier werden Schlagwerke eingesetzt, die für Böden bis zur Bodenklasse 5 geeignet sind. Hierbei wird die Pilotbohrung im Rückzugsverfahren aufgeweitet, indem der Aufweitkopf entgegen der Bohrrichtung durch den Bohrkanal gezogen wird. So wird erneut Material abgebaut, das zusammen mit der Bentonit-Suspension in die Zielgrube fließt. Der Arbeitsschritt der Aufweitung kann bei Bedarf mehrmals ausgeführt werden, bis das Bohrloch den gewünschten Durchmesser hat.
Schritt 3: Rohreinzug
Abschließend kommt es zum Einziehvorgang: Sobald der benötigte Durchmesser erreicht wurde, wird das spülbohrfähige Rohr am Aufweitkopf angebracht und in das fertige Bohrloch eingezogen. Die Bentonit-Bohrspülung wirkt als Gleitmittel, so dass keine hohen Zugkräfte erforderlich sind.
Der Ablauf einer Bohrung im Überblick
- Vorerkundung und Planung
- Auswahl der Bohrwerkzeuge
- Pilotbohrung
- Aufweitbohrungen
- Rohreinzug