Spühlbohrverfahren2025-07-19T01:21:01+02:00

Spühlbohrverfahren

Horizontalspülbohrverfahren

Das Horizontalspülbohrverfahren (Horizontal Directional Drilling, HDD) ist ein Verfahren der grabenlosen Verlegung von Kabelschutzrohren oder Mikrobündeln. Daher ist das Verfahren besonders für die Verlegung von Rohrleitungen in Innenstädten und Naturschutzgebieten geeignet, weil es eine sehr geringe Auswirkung auf die Umwelt hat und nur einen verhältnismäßig geringen Platz benötigt. Für das Spülbohrverfahren werden nur eine Start- und eine Zielgrube benötigt und keine langen Strecken an Gräben.

Horizontalspülbohrverfahren

Das Horizontalspülbohrverfahren (Horizontal Directional Drilling, HDD) ist ein Verfahren der grabenlosen Verlegung von Kabelschutzrohren oder Mikrobündeln. Daher ist das Verfahren besonders für die Verlegung von Rohrleitungen in Innenstädten und Naturschutzgebieten geeignet, weil es eine sehr geringe Auswirkung auf die Umwelt hat und nur einen verhältnismäßig geringen Platz benötigt. Für das Spülbohrverfahren werden nur eine Start- und eine Zielgrube benötigt und keine langen Strecken an Gräben.

Wie funktioniert das Horizontalspülbohrverfahren?2024-03-07T15:44:51+01:00

Das HDD-Bohrsystem besteht aus der Bohrlafette und der Bentonit-Mischanlage zur Herstellung der Bohrspülung. Darüber hinaus werden Recyclinganlagen zur Aufbereitung der Bohrspülung sowie Messsysteme zur Bestimmung und Kontrolle des Verlaufs der Bohrung benötigt.

Vor Beginn des Spülbohrverfahrens muss der Untergrund z.B. auf vorliegende Bodenklassen und Grudwasser genau untersucht werden, denn nur so können die richtigen Maschinen und die richtige Bohrtechnik ausgewählt werden.

Das Spülbohrverfahren kommt für Längsverlegungen, Dükerungen und Gebäudeunterquerungen zum Einsatz. Weitere Einsatzgebiete sind die Verlegung von Rohrleitungen in der Verkehrsleittechnik. Die Bohrung wird durch Rotation des abgewinkelten Pilotbohrkopfes im Bohrloch gesteuert, wobei ein Wasserstrahl zusätzlich einen unterirdischen Hohlraum schneidet.

Die Bohrsuspension verlässt den Bohrkopf mit hohem Druck und sorgt dafür, dass der Boden gelockert wird, weshalb dieses Bauteil genau auf den vorgefundenen Boden abgestimmt sein muss.

Schritt 1:Pilotbohrung
Der erste Schritt des Spülbohrverfahrens ist die Pilotbohrung. Hierbei kommt das Bohrgestänge zum Einsatz. An der Spitze des Bohrgestänges tritt aus Düsen die Wasser-Bentonit-Suspension aus. Die Bohrspülung sorgt dafür, dass das Bohrklein in die Startgrube der Bohrung transportiert wird. Sie dient parallel als Stützflüssigkeit, die verhindert, dass die Bohrgrube einstürzt.

Schritt 2: Aufweitungsbohrungen
Nach der Pilotbohrung sind weitere Aufweitungsbohrungen erforderlich, damit der Bohrkanal für die Rohrleitung vorbereitet werden kann. Hier werden Schlagwerke eingesetzt, die für Böden bis zur Bodenklasse 5 geeignet sind. Hierbei wird die Pilotbohrung im Rückzugsverfahren aufgeweitet, indem der Aufweitkopf entgegen der Bohrrichtung durch den Bohrkanal gezogen wird. So wird erneut Material abgebaut, das zusammen mit der Bentonit-Suspension in die Zielgrube fließt. Der Arbeitsschritt der Aufweitung kann bei Bedarf mehrmals ausgeführt werden, bis das Bohrloch den gewünschten Durchmesser hat.

Schritt 3: Rohreinzug
Abschließend kommt es zum Einziehvorgang: Sobald der benötigte Durchmesser erreicht wurde, wird das spülbohrfähige Rohr am Aufweitkopf angebracht und in das fertige Bohrloch eingezogen. Die Bentonit-Bohrspülung wirkt als Gleitmittel, so dass keine hohen Zugkräfte erforderlich sind.

Der Ablauf einer Bohrung im Überblick

  • Vorerkundung und Planung
  • Auswahl der Bohrwerkzeuge
  • Pilotbohrung
  • Aufweitbohrungen
  • Rohreinzug
Welche Vorteile hat das Horizontalspülbohrverfahren?2024-03-11T12:07:28+01:00

Das Horizontalspülbohrverfahren punktet mit seiner Umweltfreundlichkeit, da es nur punktuell in die Natur eingreift. Auch im innerstädtischen Bereich kommt es nur zu minimalen Bodenbeeinträchtigungen. Außerdem ist es das ideale Verfahren, da im Gegensatz zur offenen Bauweise verschiedene Faktoren wie Baukosten, Bauzeiten, Erdbewegungen und Oberflächengestaltung sowie die Umleitung des Verkehrs reduziert werden. Zudem gestaltet sich das Genehmigungsverfahren für das Spülbohrverfahren wesentlich einfacher.

Dieses HDD-Verfahren ist daher die perfekte Methode, wenn eine Verlegung im offenen Graben nicht ratsam oder durchführbar ist. Es eignet sich für die Verlegung von Kabelschutzrohren und Mikrorohrbündeln. Letztere können sowohl in geraden Abschnitten als auch in Kurven verlegt werden. Sie entscheiden sich also für eine schnelle Verlegetechnik mit geringeren Gesamtkosten. Die Spülbohrtechnik ist für Bodenarten bis zur Bodenklasse 5 geeignet und kann auch für Onshore/Offshore-Verbindungen in Küstenregionen eingesetzt werden.

Gleichzeitig ergibt sich durch die hohe tägliche Bohrleistung eine erhebliche Zeitersparnis, da nur minimale Eingriffe in den Boden erfolgen, es zu keinen nachträglichen Setzungen und damit nicht zu Folgeschäden kommt. Die Lärm- und Staubbelastung ist gering, was Umwelt und Anwohner schont. Es handelt sich um ein Verfahren, das witterungsunabhängig durchgeführt werden kann. Die Baustellenumgebung wird durch die kurze Bauzeit nur minimal beeinträchtigt. Der Verbrauch von Sand, Kies und Deponieressourcen ist ebenfalls sehr gering.

Wo kommt das Horizontalspülbohrverfahren zum Einsatz?2024-03-07T15:52:33+01:00

Das Spülbohrverfahren eignet sich für die Verlegung von Kabelschutzrohren, Mikrokabelrohren und Mikrokabelbündeln. Es wird häufig zur Unterquerung von Wasserläufen oder zur Verlegung von Kabeln in ökologisch sensiblen Gebieten eingesetzt.

Die Einsatzgebiete umfassen den Bau von Wasser- und Gasleitungen, den Kanalbau, die Verlegung von Fernwärme- und Energieversorgungsleitungen sowie von Kommunikationsleitungen und Gewässerfassungen.

Es handelt sich also um eine im unterirdischen Rohr- und Kabelbau sehr weit verbreitete Technik, die viele Anwendungsbereiche abdeckt. Es können Kabelschutzrohre mit kleinen Durchmessern für Glasfaserkabel oder Stromleitungen, aber auch größere Rohre für den Pipelinebau verlegt werden. Bei diesem Verfahren können Rohre mit einem Durchmesser von bis zu 1000 Millimetern auf einer Verlegelänge von bis zu 1500 Metern verlegt werden

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